Es ist schon erstaunlich, aber die UNESCO hat tatsächlich überlegt das Minsker Zentrum zum Weltkulturerbe zu machen. Der gesamte Straßenzug vom Unabhängigkeitsplatz bis zum Siegesplatz sollte ob seiner einzigartigen, realsozialistischen Architektur als Weltkulturerbe geehrt werden.(siehe auch Minsk Downtown)
Dem hat die Minsker Stadtregierung aber einen Riegel vorgeschoben: Eine moderne Rolltreppe zur Minsker U-Bahn in der Nähe des Minsker GUM zerstörte das "Ensemble". schick ist sie zwar und praktisch auch - aber in das Straßenbild eines wegen seiner speziellen sozialistischen Architektur passt sie denn nun nicht.
Ich frage mich allerdings zwei Sachen: 1. Wie kommt eine UNESCO dazu, einen Straßenzug, der maßgeblich auch von der KGB-Zentrale geprägt ist als Weltkulturerbe anzudenken? Ist Architektur unabhängig von Funktion zu sehen? 2. Hat die Minsker Stadtregierung nicht sogar klug gehandelt indem sie diese Ehrung "ablehnte"? So bleibt die Chance, diese häßlichen Gebäude abzureißen ohne das gleich ein weltweiter Sturm der Entrüstung wegen des zerstörten Weltkulturerbes auf die Minsker zurollen würde ...
Foto: Markus Lenk
Datum: 15.02.2006
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