Der Janka Kupala Park in Minsk hat im März 2006 eine neue Bedeutung bekommen. Nach den als gefälscht betrachteten Präsidentschaftswahlen sammelten sich am 25.März 2006 hier die Demonstranten, denen eine friedliche Demonstration auf dem Oktoberplatz versagt blieb. Die Demonstrtion, die den Nationalfeiertag zur Gründung Weißrusslands 1918 (am 25.03.1918 war zum ersten Mal die Unabhängigkeit Weißrusslands von Russland erklärt worden) zum Anlass nahm, gegen die gefälschten Ergebnisse der Präsidentschaftswahl zu protestieren, verlief friedlich. Die Demonstranten verteilten Blumen an die Polizisten, die sich sichtlich unwohl in ihrer Haut fühlten - und riefen "Es lebe Weißrussland.
Für viele der Teilnehmer stand noch nciht einmal die Demonstration im Vordergrund: In den letzten Tagen waren mehrere hundert oft jugendliche Demonstranten festgenommen worden und Eltern und Großeltern versuchten, Informationen über die Verschwundenen zu bekommen.
22 Journalisten sind seit Bekanntgabe der Wahlergebnisse bis zum heutigen Morgen in Weißrussland verhaftet worden.
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Während dieser Artikel geschrieben wurde, sind die beiden Oppositionsführer Alexander Milinkewitsch und Alexander Kosulin vorläufig von der Minsker Polizei festgenommen worden. Vorläufig festgenommen wurde nach Informationen russischer Medien auch der Korrespondent des russischen Fernsehsenders ORT, Alexander Scheremet und zahlreiche Teilnehmer der heutigen Oppositionsdemonstration.
Der Einsatz der Anti-Terror-Truppe der Polizei ist nicht friedlich verlaufen: Nach einem harten Schlagstockeinsatz blieben viele verletzte Demonstranten auf dem Boden des Dserschinski-Prospekt liegen. Etwa 1000 Menschen waren hier Richtung Untersuchungsgefängniss marschiert, in dem viele der Verhafteten vermutet werden. Die Minsker Bereitschaftspolizei verstellte den weg, kurz danach wurden Rauchbomben eingesetzt und die Polizei trieb die Demonstranten mit hartem Schlagstockeinsatz auseinander.
Den ganzen Nachmittag über wurden überall in Minsk Demonstranten verhaftet.
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Nach Informationen der russischen Nachrichtenagentur Interfax ist Alexander Milinkewitsch nicht unter den Verhafteten: "Nicht ich sondern mein Pressesprecher Pawel Maschejka ist verhaftet worden" soll Milinkewitsch telefonisch erklärt haben.
Foto: Reuters, Alexander Milinkevich vor Anti-Terror-Polizisten in Minsk
Datum: 25.03.2006
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