Wenn auf Russland pazifischer Halbinsel Kamtschatka einer der Vulkane ausbricht, dann dauert es in der Regel etwas, bis überhaupt jemand was davon mitbekommt. Anders als bei vielen anderen Vulkangebieten auf der Welt liegen Kamtschatkas Vulkane nicht in dichtbesiedeltem Gebiet.
Jetzt ist der Vulkan Schiwelutsch nach über einem Jahr Ruhe wieder ausgebrochen. Eine weithin sichtbare, fünf Kilometer hohe Aschewolke schoss aus dem etwa 3300 Meter hohen Vulkankegel. Das Institut für Vulkanologie und Seismologie gab als Zeitpunkt für den Ausbruch den Montag, 04.12.2007 um 22.07 Uhr Moskauer Zeit (20.07 Uhr in Berlin) an. Die Kuppel des Vulkans sei dabei teilweise eingestürzt.
Eine heiße Lawine aus Asche und Lava floss mit etwa 30 Kilometer Geschwindigkeit etwa 6 Kilometer an der südlichen Flanke ins Tal.
„Für Siedlungen besteht keine unmittelbare Gefahr“, so der Vulkanologe Alexej Oserow. Die nächste Ortschaft ist 30 Kilometer vom Schiwelutsch entfernt. Allerdings wird die Aschewolke, die sich schnell auf einige Hundert Kilometer ausgebreitet hat, noch für einige Tage eine Behinderung für den Flugverkehr darstellen.
In westlichen Medien ist über den Vulkanausbruch nicht berichtet worden. Aktuelles Fotomaterial scheint es nicht zu geben. So ist das dann, wenn ein Vulkan in einer "vergessenen" Region in die Luft fliegt.
Kamtschatkas Vulkane sind in den letzten Jahren immer mehr zu einem Wintersport Paradies geworden. Nur wenige der alten Vulkane sind aktiv – die andern stellen mit unberührten Hängen an einmalige Skigebiete dar. Mehr: Vulkane in Kamtschatka. Die Vulkane von Kamtschatka sind Weltkulturerbe der UNESCO - mit und ohne Ausbruch.
Foto: RIA Novosti
Datum: 05.12.2006
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