Das oberbayerische Garmisch-Partenkirchen erlebt einen Ansturm russischer Gäste, die hier orthodoxes Weihnachtsfest am 7. Januar in den Alpen feiern und das Geld mit vollen Händen ausgeben. Russische Touristen werden hier sehr zuvorkommend behandelt, denn es ist bekannt, dass sie viel Geld ausgeben. Garmisch Partenkirchen profitiert damit stark von dem Trend unter den Ultrareichen in Moskau zum Skiurlaub in den Alpen - skiloipen.de.
Die Zahl russischer Gäste hat sich seit 1997 von weniger als 3000 mehr als verdreifacht. Das Best Western Hotel Obermühle wird zu zwei Dritteln mit russischen Gästen belegt sein, andere Hotels sind sogar fast ausschließlich fest in russischer Hand. Es gibt russische Speisekarten und russische Spezialitäten - beispielsweise Borschtsch - wie auch russisch sprechendes Personal in Hotels und Skischulen und Wintersportprospekte in russischer Version für die hauptsächlich aus Moskau angereisten Russen. Und auch der Wodka darf nicht fehlen, zum Ohrwurm "Moskau" von Dschingis-Khan wird er eifrig ausgeschenkt.(vgl. www.moskau-netz.de)
Auch die Immobilienbranche in Garmisch Partenkirchen profitiert von Kaufkraft und Konsumlust der russischen Gäste, die hier leichter eine Wohnung kaufen können als in Österreich, in Kitzbühel zum Beispiel. Darum kommen sie gern hierher. Angeblich bestehen auch Pläne russischer Investoren, in der Gemeinde ein Hotel zu bauen.
Der wohl bekannteste russische Milliardär, Roman Abramowitsch, soll in Garmisch-Partenkirchen bereits fündig geworden sein als Besitzer des "Leitenschlössls" - zuvor im Besitz von Boris Jelzins Tochter. Der Milliardär wurde in Garmisch-Partenkirchen zwar noch nicht gesehen, dafür aber offensichtlich seine Frau.
Doch es wird Diskretion bewahrt, denn man will es mit dem zahlungskräftigen Klientel aus Russland nicht verderben, da die Garmischer die Russen brauchen wird. Denn andere Touristen werden weiterziehen, wenn weiter so gebaut wird. Bald sind die Krämerhänge an der Reihe, um das Nadelöhr zum Fernpass Reutte für ungeduldig lauernde LKW Spediteure frei zu räumen. Die Stadt kann sich Freiflächen für Immobiliengeschäfte längst nicht mehr leisten.
Datum: 16.02.2007
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